Regionalkonferenz – Antiziganismus und Schule

14/11/24

Erste Regionalkonferenz von MIA Bayern „Antiziganismus und Schule“

Gemeinsam mit dem Institut für Pädagogik und Schulpsychologie Nürnberg sowie dem Bezirksjugendring Mittelfranken als Koordinator des Projekts „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ lädt die Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA) Bayern alle Interessierten zu ihrer ersten Regionalkonferenz ein.

Zeit: Mittwoch, 4. Dezember 2024, 9.30 Uhr
Ort: Institut für Pädagogik und Schulpsychologie Nürnberg – IPSN, Fürther Straße 80a, 90429 Nürnberg

Antiziganismus, die spezifische Art des Rassismus gegen Sinti und Roma, ist auch im Schulkontext ein anhaltendes Problem. Bis in die 70er-Jahre war er unhinterfragter Bestandteil des Bildungssystems, Sinti und Roma wurde der Zugang zu höherer Bildung systematisch verwehrt. Doch bis heute werden Schülerinnen und Schüler mit Sinti- oder Roma-Hintergrund mit Vorurteilen, Ausgrenzung und ungleicher Behandlung konfrontiert. Studien zu Diskriminierungserfahrungen im Bildungskontext sowie die Berichte der Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA) dokumentieren die große Bandbreite der Vorfälle. Zur Dauerhaftigkeit der Vorurteile trägt bei, dass die Geschichte von Sinti und Roma nicht angemessen thematisiert wird, insbesondere die Vernichtungspolitik im Nationalsozialismus und die „zweite Verfolgung“ in der jungen Bundesrepublik. Gleiches gilt für die über Generationen spürbare Traumatisierung durch die Verfolgungsgeschichte.

Die MIA-Berichte zeigen auch, dass längst nicht alle Verantwortlichen in den Schulen über das Erfahrungswissen verfügen, wie man Antiziganismus erkennen kann. Oft fehlt es auch an Ressourcen, um auf die Vorfälle angemessen zu reagieren und dem Antiziganismus entgegenzuwirken.

Die Regionalkonferenz zum Thema „Antiziganismus und Schule“ soll Grundlagenwissen über Antiziganismus vermitteln und Handlungsmöglichkeiten für pädagogische Fachkräfte aufzeigen. Mitarbeitende von Selbstorganisationen der Sinti und Roma, die in der Bildungs- und Antidiskriminierungsberatung tätig sind, berichten aus ihrer täglichen Praxis und erläutern mögliche Schritte anhand von Beispielen. Ein Schritt kann dabei die Einbeziehung der Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA) Bayern sein, die ihre Arbeit bei der Konferenz vorstellt.